Wien – Scheibbs (Voralpenweg 04)

Anreise 21.03.2023

Im Zug besetzen wir den Einser Tisch im Board Restaurant und starten mit dem obligatorischen Feier-Abend Bier. Drei Schach-Partien später erreichten wir den Hauptbahnhof in Wien. Der sympathische Zugbegleiter begleitete uns noch bis zum Würstelstand am Südtiroler Platz, wo es eine „eitrige“ nach Art des Hauses bekamen. Anschließend ging es noch ins Stadtbeisl, wo uns ein wohlwollende Wirtsleute und Gäste empfingen. Einige Runden später entschieden wir uns, unser Hotel „Space Travelers“ aufzusuchen, um dort in einem Container zur Ruhe zu finden.

Tag 1: Kahlenberg – Weißer Hof, 14km (500Hm)

Schon beim Aufstehen spürten wir Beiden, dass der Vorabend Spuren hinterlassen hat. Nichtsdestotrotz packten wir unsere 7 Sachen und eilten mit den Öffis zur Bäckerei „Joseph“, um dort die Besten Salzstangerl zum Frühstück zu konsumieren. Anschließend besuchten wir unsere Freundin, die uns Ihre Wohnung als Basislager zur Verfügung stellen sollte. Nach getaner sozialer Verknüpfung machten wir uns auf den Weg zum Startpunkt auf den Kahlenberg. Nach anfänglichen Verwirrungen mit der Richtung der Busse erreichten wir aber doch den Kahlenberg, der auf seiner Terrasse eine wunderbare Aussicht über Wien bietet. Nach einer Himbeer-Soda ging aber schließlich unsere Wanderung los. Zuerst ging es Richtung Leopoldsberg, der etwas abgeschiedener ist, jedoch eine genauso beeindruckende Aussicht über Wien und den Nordosten von Niederösterreich bietet. Über den Kollersteig ging es dann nach Klosterneuburg wo, wir uns entschieden, dass an der es Zeit war, etwas zu essen. Viel zu viel italienische Spezialitäten später ging’s weiter durch die Stadt. Am Stift vorbei ging es durch die Wohnsiedlung, wo man immer wieder vermuten konnte: „Wo das Geld und der SUV zu Hause ist“. Schließlich erreichten wir das Reha Zentrum Weißer Hof, welches zum Etappen Endpunkt wurde, da wir zum nächsten Termin mussten. Rein in den Bus und rein ins Wiener Nachtleben. Am Naschmarkt nahm ich an einer kleinen Firmenfeier Teil die mich kostenlos speisen und trinken ließ. Viel zu viel Köstlichkeiten später, ging es anschließend noch ins „Debakel“ wo die Kärntner gegen die Wiener Balanka spielten. Unsere Dominanz war unangefochten, bis zum Zeitpunkt, als die ansässigen Vereinsspieler das Spielgeschehen übernahmen. Schließlich mussten wir die Qualität anerkennen und beschlossen, dass halb Zwei ein guter Zeitpunkt ist, unser Basislager aufzusuchen.

Tag 2: Ruhetag in Wien (12km)

Da schlechtes Wetter prognostiziert wurde, planten wir unseren 2. Tag als Shopping Tag in Wien ein. Nach einem sensationellen Frühstück beim „Öfferl“, ging es in die Innenstadt. Im 1. Bezirk suchten wir ein gut sortiertes Sportgeschäft, in dem ich mir fehlendes Equipment zulegen konnte. Anschließend wurde ich zu einem Eis eingeladen und erhielt dann eine gratis Seife in Form einer Pommes in der Kärntner Straße. Danach wollten wir in die Albertina um uns die Pop-Art von Roy Lichtenstein anzusehen, entschieden uns aber vor der Warteschlange um und suchten schließlich endlich ein Wiener Beisel auf. Abschließend speisten wir am Abend in einem marokkanischen Restaurant.

Tag 3: Weißer Hof – Ameisberg (26km, 600Hm)

Zuerst ging es mit den Öffis zum Startpunkt. Dann erstmal der Straße entlang, bis wir die Hagenbachklamm erreichten. Durch die frühlingsauthentische Landschaft wanderten wir durch den Bärlauch duftenden Wienerwald und erreichten schließlich Unterkirchbach. Nach der ersten Einkehr ging es bergauf auf den Tulbinger Kogel. Dort steht eine Wetterwarte mit einer fantastischen Sicht auf Niederösterreich. Anschließend ging’s im angenehmen Gelände, am Rauchbuchberg vorbei, Richtung Waldheim. Von dort ging’s auf den Troppberg und anschließend über Heinratsberg nach Ameisberg. Mit voranschreitender Uhrzeit mussten wir beim Fortschreiten das Tempo erhöhen, da am Sonntag weniger Busse fahren und wir schließlich nur mehr eine Verbindung zwischen Irenental und Wien nutzen könnten. Allen Umständen zum Trotz, erreichten wir unsere Linie pünktlich und schafften es schließlich, all unsere Anschlussverbindungen zu erwischen. In Wien angekommen gönnten wir uns noch eine chinesische Mahlzeit.

Tag 4: Ameisberg – Laaben (27km, 800Hm)

Mit wehmütigen traurigen Augen verließen wir unser Basislager, um die zur Verfügung stehende Zeit mit einem Frühstück zu überbrücken. Als der Bus eintraf, fuhren wir diesmal in die richtige Richtung und erreichten nach mehrmaligem Umsteigen unseren Endpunkt des Vortrags. Von dort ging ein gemütliches Auf- und Ab nach Rekawinkel. Dort rief mich die Natur, aber schlussendlich sollte ich erst 10km später dem Ruf folgen. Von Rekawinkel Bahnhof ging es wieder durch die üblichen Laubwälder hinauf auf den Jochgrabenberg (höchster Berg von Wien Umgebung mit 645m). Kein Gasthof und kein WC in Sicht! So erhöhte sich mein Schritttempo in unerahnte Sphären. Schließlich erreichten wir Hochstraß, wo wir wieder einmal vor geschlossenen Stüberl- Türen standen und weitermussten. Somit ging es wieder Bergauf am Hasenriegel vorbei, bis wir den Wienerwald Golfclub erreichten und uns dort das erste Mal nach ca. 20km etwas gönnen konnten. Nach einer ausgedehnten Rast motivierten wir uns noch einmal, um die letzten km des Tages zu bewältigen. Zum Glück ging es nur mehr bergab und über angenehmen Untergrund, nach Laaben. Dort angekommen setzten wir uns zum Lindenwirt und schlossen den Tag mit exquisiter Küche ab.

Tag 5: Laaben – Wilhelmsburg (31km, 11Hm)

Ohne Pardon riss mir der Wecker die Augen auf, sodass ich unausgeschlafen in die Dusche schlurfte. Nach der Dusche erwartete mich ein üppiges Frühstück mit Kaffee, der mir die Augen schließlich öffnete. Von Laaben ging es erstmalsp durch den Wald hinauf bis nach Pyrat, wo mich fast der Wachhund eines Bauernhofes zerfleischte. Ohne Verletzungen ging es schließlich durch Hochgschaid, am Schönberg vorbei über saftige Wiesen und Laubwälder nach Stössing. Hier gönnten wir uns bei der „Greisslerin inkl. Café“ zwei Espressi. Doch da wir wieder Mal im Tal waren, mussten wir somit einige Höhenmeter machen, damit wir den Hegerberg (655m) erklimmen konnten. Ein Gipfelkreuz-Foto durfte nach der wohlverdienten Pause natürlich nicht fehlen. Der First-Find des neuen Geo-Cache blieb mir verwehrt, da „EgoMartin“ erst in der nächsten Ortschaft sein Versteck in der Nähe des Gipfels teilweise Preis gab. Der Frust-Level erreichte in Fahrafeld seinen Höhepunkt (kein offenes Gasthaus, schmerzende Füße, kein First-Find, kein Kaufhaus, etc etc etc.). Schließlich erklommen wir die erste Steigung und setzten uns aufs erste Bankerl, welches unseren Weg querte. Einen Kornspitz später ging es schließlich weiter zum Schloss im Wald. Dort gab es auch keine Gaststätte, somit erklommen wir den nächsten Anstieg über die Draxelhofer Anhöhe zur Ochsenburger Hütte. Hier spürte ich zwar meine Füße sehr, hatte das Ziel aber schon vor Augen. Von der Ochsenburger Hütte ging es schließlich nur mehr bergab, bis wir Wilhelmsburg erreichten. In der Stadt sondierten wir die Lage und gingen ins 1. Gasthaus welches wir erblickten.

Tag 6: Wilhelmsburg – Rabenstein (19km, 800Hm)

Nach dem üppigen Frühstück ging es erstmal die Hauptstraße entlang, bis wir die Traisen erreichten. Dor bogen wir Richtung Westen ab und betraten somit das Mostviertel. Nach dem Ortsgebiet ging es gleich steil bergauf auf den Grasberg. Oben angekommen, eröffnete sich eine hügelige Landschaft mit einer fantastischen Aussicht. Schließlich erreichten wir den Kaiserkogel, doch war es uns wieder einmal nicht vergönnt, ein Gipfel-Bier zu trinken, da die Hütte Ruhetag hatte. Beim runter gehen durch die niederösterreichischen Laubwälder wurde mir ein First- Find zu Teil und ein anderer Cache bei einem sensationellen Baum erfreute auch mein Herz. Ein paar Abkürzungen – über die frühlingshaften Wiesen – später kamen wir schließlich in Rabenstein an. Dort suchten wir gleich das erste offene Restaurant auf und gönnten uns eine herrlich pikante Pizza. Als die Wirtsleute unserer Unterkunft auch geöffnet hatten wechselten wir wieder das Lokal. Dort gab es zur Abrundung des Tages noch ein Bärlauch- Cordon-Bleu.

Tag 7: Rabenstein – Burg Plankenstein (29km, 1200Hm)

Nach einem gut bürgerlichen Frühstück in der ortsansässigen Bäckerei von Rabenstein gingen wir durch die Ortschaft, um am Ortsrand mit einer steilen Wanderroute konfrontiert zu werden. Nach der ersten Steigung eröffnete uns wieder die hügelige Landschaft des Mostviertels. Bergauf bergab bergauf von Gipfel zu Gipfel. Das Wetter war hervorragend und die Motivation reichte, für die bevorstehende Wanderung, aus. Als erstes erklommen wir den Simmetsberg (592m), danach zur Wetterluke und am Stierberg vorbei zur „In der Luft“. Dort gibt es einen Steinbruch bei dem sich der lehmige Boden wie Beton anfühlte. Anschließend nahm ich den Sturmkogel mit und wandere weiter zum Bichelberg (859m). Dort traf ich den Wanderkollegen wieder. Am Bichelberg pausierten wir in der ersten (bis jetzt) geöffneten Gipfelhütte. Leider gab’s nichts zu konsumieren, sodass ich meine selbst mitgebrachte Jause aufaß. Der einsetzende Wind motivierte mich zum weiter gehen. Über den „Yetisteig“ ging es zuerst steil bergab und anschließend gleich wieder steil bergauf zum nächsten Gipfel, dem Grüntalkogel (886m). Eine schnuckelige Alpenvereins Schutzhütte bot uns Getränke und Windschutz. Anschließend ging es über den Grat der Voralpen zum Walzberg (868m) und abschließend nahm ich noch den Asangkogel (860m) mit. Der Abstieg war zwar nicht so einfach, aber der Wind sorgte dafür, dass ich mit dem Trödeln aufhörte. Dies war auch gut so, denn als ich die Burg Plankenstein erreichte, setzte der Regen ein. Ein wenig feucht traf ich in der Taverne ein und freute mich schon auf einen ritterlichen Abend.

Tag 8: Burg Plankenstein – Scheibbs (15km, 600Hm)

Das Burg-Frühstück nahmen wir im Zimmer ein, da noch kein Burgfräulein munter war. Anschließend orientierten wir uns und legten gleich in die richtige Richtung los. Rauf auf den Berg und dem Wind entgegen! Vorerst verlief die Route am Asphalt, anschließend im Wald, am Starzberg vorbei wars kalt und schließlich wieder Asphalt. Beim Rainstein bog ich dann ab und probierte eine alternative Route über den Quellweg nach Scheibbs. In Scheibbs nahmen wir noch ein gemeinsames Mittagessen ein. Anschließend trat ich die Heimreise an. Mit Bus, Zug und Taxi gings dann nach Hause.

Wann es weiter geht, steht derzeit noch in den Sternen. Fortsetzung folgt…

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