Wien – Gnesau Teil 2

10. Wandertag, Tragöß – Präbichl (14km / 800Hm)

Wie es sich gehört, starteten wir da wo wir aufgehört hatten, beim Hoamat Kaffe in Tragöß. Zur Einstimmung gab es, wie beim Beenden des 1. Teils, Bier Toast und Käsekrainer. Anschließend übernahm ich die Führung und zweigte gleich bei der 1. Gabelung falsch ab, da der Weg zum Grünensee sehr erschlossen ist, machte es keinen Unterschied. So kamen wir ohne Zeitverlust beim Grünensee wieder auf unsere geplante Route und begannen dort unseren Aufstieg. Durch den Wald und an den Wiesen vorbei, kamen wir zu einem Ferienlager. Laut der Beschilderung ist das Internet dort schon 1,3km entfernt. Trotzdem spielte kein einziges Kind im Freien. Der steile Anstieg durch den Wald wurde schließlich – bei der Lamingalm – mit einem Bier belohnt. Nach einer kleinen Pause ging es weiter auf den Lamingsattel (1660m), wo uns der Regen (unser stetiger Begleiter) erwischte. Durch den Wald ging es Richtung Präbichl mit einer kurzen Unterbrechung bei einer sehr sympathischen Sennerin auf der Oberen Handalm, die uns auch ein Kalt-Getränk servierte. Anschließend erzählte sie uns vom richtigen Weg zu unserer Unterkunft, der uns schließlich eine halbe Stunde Wegstrecke ersparte. In der der Unterkunft gab es dann zum Abschluss des Tages ein super Gulasch bzw. ein Cordon-Bleu für uns.

11. Wandertag, Präbichl – Trofaiach (21,4km / 900Hm)

Nach einem ausgiebigen Frühstück nahmen wir jeweils ein Scheiterl Holz und starteten den steilen Aufstieg Richtung Rösselsattel. Trotz des steilen Geländes und der steigenden Hitze war ich der Ansicht, dass ich ein adäquates Tempo an den Tag legte. Doch plötzlich überholte mich ein junger Bursche mit einer Microwelle auf dem Rücken und den Worten „Guat, dos heit nit so has is!“. Die Enttäuschung über meine körperliche Verfassung stand mir ins Gesicht geschrieben, wurde aber sofort vom Schweiß der Anstrengung weggeschwemmt. Am Rösselsattel ging es nach ein paar Fotos in Richtung Reichenstein (2165m). Im Gegensatz zur breiten Masse ging ich nicht über die „Stiege“ sondern folgte dem alternativen Weg zum Gipfel. Ich verweilte nicht lange am Gipfel, da mich die anderen Anwesenden nervten. Das war aber kein Nachteil, denn das Reichenstein-Haus war nur wenige Minuten entfernt. Dort angekommen warteten mehrere Annehmlichkeiten –> eine nette junge Wirtin, Bier, ein Wind geschütztes Plätzchen in der Sonne, Lasagne … Als wir schließlich zahlen wollten, begann es zu Regnen und so mussten wir leider noch ein Bier trinken. Als der Regen aufhörte, kam auch gleich die Sonne wieder zum Vorschein. Innerhalb weniger Minuten war das Wetter wieder ideal für uns „Wandersleut“. Beim Abstieg Richtung Reichenhals begegneten wir Steinböcken und Gämsen die nur wenige Meter neben uns herum kletterten. Über den Krumphals (1700m) ging es dann zur Krumpalm an den Krumpfällen vorbei zur Hirnalm. Ab der Hirnalm gab es keinen Wanderweg mehr, sondern nur mehr Schotterstraße bez. Asphaltstraße. Wie es sich jedoch oft ergibt, trafen wir beim herunter Wandern zwei Wanderer mit einem – bei der Hirnalm – geparktem Auto. Die Kollegen nahmen uns schließlich mit und chauffierten uns im strömenden Regen nach Trofaiach. In unserem Quartier angekommen sondierten wir die Lage und fuhren anschließend mit dem Taxi in die „City“. Die Empfehlung des Taxi-Fahrers war ein chinesisches Restaurant und eine alternative Bar. Ein ausgiebiges chinesisches Essen, mehrere Getränke und einige Schach-Partien später endete der zweite Tag.

12. Wandertag, Trofaiach – Mautern (24,1km / 700Hm)

Nach dem Frühstück ging es durch die Stadt Trofaiach über ein Stückchen Wald, über die Wiesen in Richtung Kammern. Zwischendurch stoppten wir in einem Gasthof, wo die Gesellschaft nicht besonders war. Somit kamen wir – nach einer erneuten Regenpause – zu Mittag in Kammern an. Der erste Eindruck des Gasthauses täuschte und so wurde das Mittagessen zum Erlebnis. Langes Warten, chaotische Abläufe und unterschiedliche Preise auf der Karte und der Rechnung wirft kein gutes Licht auf das – sonst so hoch geschätzte – Gasthaus. In Kammern endschied ich mich für den Weg über die Burgruinen nach Mautern zu gehen. Schon der Aufstieg zur Burg-Ruine Kammerstein war sehr anstrengend und doch um sonst. Als ich bei der Ruine ankam gab es keinen „sicheren“ Weg die Ruine zu besichtigen. Somit setzte ich meine Reise fort und kam sogleich in den Regen. Wie es der Zufall wollte, fand ich in einer Marien-Gedenk-Höhle Schutz. Als der Regen nach lies, ging es auf dem schmalen Pfad und dem steil abschüssigen Gelände weiter. Schließlich kam ich bei der Burg-Ruine Ehrenfels an und konnte dort die alten Gemäuer erkunden. Anschließend ging es den Felsen entlang durch den Wald und schon wieder erwischte mich der Regen. Der Regen dauerte zwar nicht lange, aber reichte, um nass zu werden. Schließlich nahm ich noch eine Abkürzung, die keine Abkürzung war und kam gesund und nass in Mautern an. In der Pizzeria in Mautern wartete schon ein kühles Bier, welches mich wieder aufbaute. Lustige Gesellschaft, Pizza und Bier rundeten den Abend ab.

13. Wandertag, Mautern – Pulvermacher Alm (19,4km / 900Hm)

Nach Frühstück und drei Geo-Caches in Mautern stieg ich in den Sessellift am Wilden Berg, dort startete ich meinen Aufstieg auf den Mitterkogel (Feuerstein) (1847m). Der Aufstieg durch den Wald war zwar steil, aber doch entspannend. Der Mitterkogel und anschließend der Bremstein (1868m) belohnten mich mit einem wunderschönen Panorama über die Steiermark. Beim Abstieg ging es durch die Latschen und die Almen Richtung Untere Bodenhütte, die leider ihren Ruhetag hatte. Zum Glück war aber der Brunnen mit genügend Getränke gefüllt. Nach einer wohl verdienten Pause ging es weiter Richtung Pulvermacher Alm, unserem Quartier. Beim gemütlichen Dahinwandern trafen wir auf einen Imker, der sich als unser Gastgeber herausstellte und uns den letzten Teil unseres Weges begleitete. Bei der Pulvermacherhütte bekamen wir dann noch selbstgemachte Käsekrainer und Bauernbrot. Doch der Abend wollte nicht enden da wir nach dem Abendmahl noch Besuch bekamen und wir uns bis spät in die Nacht Geschichten aus der Vergangenheit erzählten. Schließlich fuhren unsere Gäste nach Hause und wir hatten die ganze Alm für uns allein.

14. Wandertag, Pulvermacher Alm – Knittelfeld (17,3km / 780Hm)

In der Früh erwartete uns ein Frühstück sondergleichen. Alles, was das Herz begehrt war auf dem Tisch zu finden. Wir aßen und aßen, doch es wurde nicht weniger. Schließlich brachen wir dann doch zum Aufstieg auf und machten uns auf den Weg nach Maria Schnee. Durch den Wald ging es Richtung Obere Bodenhütte und dann wieder durch den Wald unter dem Tagwart vorbei, auf den Kumpitzstein (1924m). Oben angekommen setzte der Regen ein und begleitete uns den restlichen Tag. Ein paar Schnapp-Schüsse im Nebel sollte Alles sein, was ich auf dem Gipfel unternahm. Eilenden Schrittes bewegte ich mich zur Wallfahrtskirche Maria Schnee, die trotz Nebels schon zu erkennen war. Dort konnte sich man sich zwar im Vorraum im Trockenen ausruhen, aber die Temperatur war trotzdem nicht im Wohlfühl-Bereich. So endschieden wir uns die Wanderung fortzusetzen und gingen schließlich im Regen talwärts. Der Wald schütze uns zwar ab und zu, aber irgendwann ist es eh egal. Beim talwärts Wandern entschieden wir uns schließlich die Wanderung nach Gnesau erneut zu unterbrechen. Somit organisierten wir uns ein Taxi und ließen uns beim Kühberger Parkplatz abholen um anschließend von Knittelfeld nach Hause zu fahren.

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